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120 Route 7. KONSTANTINOPEL. f. Stambul:korinthischen Säulenumgang des letzteren steht noch der zugemauerte Portikus
vor der Moschee. Das (unzugängliche) Innere wird durch zwei zweistöckige
Säulenfluchten von je 12 Säulen in drei Schiffe geteilt; nur die unteren aus
Verde antico (grünem Marmor) stammen vom ursprünglichen Bau.

Die in ihrem vollständigen Zuge erhaltene Landmauer (S. 80
Pl. A-D 9-1) Konstantinopels erstreckt sich vom Marmara-Meer bis
zum Aiwan Serai-Tor am Goldenen Horn über 6671m. Der Haupt-
teil
davon, vom Marmara-Meer bis zum Tekfur Serai (Pl. C 2), die
theodosianische Mauer, wurde 413 als einfache, von Türmen
verstärkte Linie angelegt, dann, nachdem 447 ein Erdbeben einen
großen Teil davon umgestürzt hatte, noch während Theodosius’ Re-
gierung
erneut und mit einer vorgelegten zweiten, gleichfalls mit
Türmen verstärkten Mauer und einem breiten Graben verstärkt.
Dadurch war ein dreifacher, im ganzen ca. 60m breiter, von der Tiefe
des Grabens aus 30m hoher Befestigungsgürtel geschaffen.

Die einzelnen Bestandteile dieser Befestigung sind folgende: I. die innere
Mauer
, 12m über dem Stadtniveau aufsteigend, an der Basis , oben etwas
über 4m dick, an der Außenfassade noch überragt von einem ca. m hohen
Zinnenkranz. Das Innere ist von unregelmäßigem Mauerwerk, die beiden
Fassaden von Kalksteinquadern mit Mörtel gebildet, das Ganze durchzogen
von 6 Schichten (zu je 5 Lagen) von Ziegelsteinen. Etwa alle 61m sprangen
schwere, eckige, 17-18m hohe und meist zweistöckige Türme vor, im ganzen
96; die erhaltenen sind vielfach, wie die Inschriften beweisen, spätere Neu-
bauten
. Von der Stadt führten gemauerte Treppen, zumeist neben den
Toren, zur Mauerhöhe, von dort Treppchen zur Plattform der Türme.
II. ein 15¼-19½m breiter Umgang außen vor der inneren Mauer und einige
Meter höher als das Stadtniveau. III. die äußere Mauer, 60-200 cm dick,
ca. 3m über dem inneren und gegen m über dem äußeren Umgang empor-
ragend
, auch diese mit Türmen verstärkt, die, abwechselnd rund und vier-
eckig
, in den Zwischenräumen der viel mächtigeren der Innenmauer standen.
IV. der äußere Umgang, ca. 18m breit, vor der äußeren Mauer. V. der
Graben, über 18m breit, mit senkrechten gemauerten Böschungen; die innere
erhob sich noch 2m über dem äußeren Umgang. Die Tiefe, die vor dem
Goldenen Tor immer noch m beträgt, die Quermauern und die Möglich 
keit
[Möglich-keit]
der Bewässerung sind noch nicht genügend erforscht.

Zehn Tore, von denen einige für den militärischen Gebrauch-[Gebrauch]
reserviert waren, und mehrere Pförtchen führten durch die Mauer;
die ersteren waren an der Innenmauer jeweils von zwei starken Türmen
flankiert und entsprechen meistens den modernen Straßentoren, die
allerdings durch spätere Umbauten andere Formen bekommen haben.
Das Tor Jedi Kulé Kapu, durch das wir die Stadt verlassen haben
(S. 119), diente wahrscheinlich als Verkehrstor neben dem Triumph-
tor
Porta aurea und teilte mit diesem den Namen. Folgt man zu-
nächst
dem Mauerlaufe südlich, so kommt man in 10 Min. zum west-
lichsten
Turm, Mermer Kulé (Pl. A 9), am Marmara-Meer. Dieser
vierstöckige, im unteren Teil aus großen Marmorquadern erbaute
Turm bildete die Ecke eines Kastells, das den Treffpunkt der Land-
und Seemauer verstärkte. Zurück an der Porta aurea vorüber, von
der man außen die Marmortürme und das Außentörchen sieht (S. 119),
zum Tor Jedi Kulé Kapu, und von hier nördl. auf dem Weg längs
der Mauer und dem meist von Gemüsegärten eingenommenen Graben.
Links reihen sich Gärten, Wiesen, Weinberge, Baumgruppen und vor
allem große Friedhöfe.